Gemeinderat entscheidet sich mehrheitlich gegen Strom aus erneuerbaren Energien

Nachdem bis dato nachfolgender Text vom Schweinfurter Tagblatt als Erklärung der SPD Gemeinderäte Fred Conrad und Bernd Höhn nicht veröffentlicht wurde und auch im Gemeindeblatt nicht veröffentlicht werden durfte - wo bleibt da die Pressefreiheit? - stellen wir ihn ins Internet. Bilden Sie sich selbst eine Meinung.

Erklärung der beiden SPD Gemeinderäte Fred Conrad und Bernd Höhn zu den neuen Stromlieferverträgen der Gemeinde Üchtelhausen, oder ...

Wenn man die Lippen spitzt muss man auch pfeifen!

Erstaunt zeigen sich die beiden SPD Gemeinderäte Fred Conrad und Bernd Höhn über die niedrige Halbwertzeit im Erinnerungsvermögen einiger ihrer Gemeinderatskollegin/en bei der Abstimmung zum Abschluss der Stromlieferverträge. Ist es doch erst rund zweieinhalb Jahre her, dass der Gemeinderat in seiner Sitzung am 3. Mai 2011 mit nur einer Gegenstimme bei 14 Abstimmungsberechtigten eine Resolution gegen die von Schwarz/Gelb geplante Laufzeitverlängerung des AKW Grafenrheinfeld über 2015 hinaus verabschiedete. Der letzte Satz der Resolution, die vom Gemeinderat Ingo Göllner eingebracht worden war, lautet: „Im Rahmen unserer(der gemeindlichen) Leistungsfähigkeit wird angestrebt, den Eigenverbrauch der Gemeinde Üchtelhausen in den nächsten Jahren auf 100% erneuerbare Energieformen umzustellen“. Da hört sich die göllnerische Rechtfertigung wegen seiner Abstimmungsverhalten, dass zunehmend immer mehr Ökostrom (z. Z. sind es erst ca. 22%) im Graustrom sei, schon wie ein Hohn an. Wir halten dagegen: „Wenn man die Lippen spitzt, muss man zum richtigen Zeitpunkt auch pfeifen!“

Auch das Kostenargument greift aus unserer Sicht nicht. Handelt es sich beim Strom mit Leistungsmessung lediglich um eine Einsparung von etwas mehr als 600 Euro (netto) im Jahr und beim Strom ohne Leistungsmessung sind es gar nur gut 200 Euro. – Da haben wir im Gemeinderat für bestimmte Objekte schon ganz andere Beträge in die Hand genommen.

Von den „Graustromfans“, den 8 Zustimmern/in müssen wir einen (zumindest formal) entlasten: den hesselbacher Gemeinderat Steffen Sperber, er hat 2011 als einziger gegen die oben erwähnte Resolution gestimmt.

Gefehlt hatten damals: Ludwig Leibert, Gerald Schmidt und Karl-Heinz Trost, Michael Langer war noch nicht im Gemeinderat.